Reise nach Schweden: Eine X-Vision-X wandert aus

von Rolf Andrzejewski


(08/16) X-Vision-X Expeditionskabine

Verkaufe Expeditionskabine von X-Vision-X, ausgeliefert 11/2012. Zweiter Besitzer. Neuwertiger Zustand.

Mit Webasto-Standheizung/sep. Dieseltank. Kühlbox mit Halteplatte auf 12V. Spüle mit Hahn und FW-Tank im Stauboden mit Außenanschluss zur Befüllung. 1-fl. Gaskocher. Außendusche/Steckdose. Solaranlage auf dem Dach mit Batterie, Spannungswächter und Trennrelais etc. Porta-Potti im Schrank.

Teppichboden 2x. Neue Matratzen auf den unteren beiden Sitzflächen und oben im Bett. 3x 12V Steckdosen. FoxWing mit 2 Seitenteilen. Neue Einstiegleiter aus V2A. FW-Kanister hintendran auf Airlineschienen. Spaten, Leiter und 2 Sandbleche auf Airlineschienen. 2 Airlineschienen auf dem Dach. Neues Fenster mit Mückengaze und Verdunkelung im hinteren Aufstelldach inkl. Überdach wie bei den Dachzelten.

Kabinenbefestigung mittels Ketten und Spannern aus V2A. 4x Rico-Titan Kurbelstützen zum Absetzen der Kabine. 2 seitliche Fenster in der Kabine. Deckenlicht. Viel Stauraum in den beiden Sitztruhen und den eingebauten Schränken sowie in der Mittelbox. Tisch und Küchenteilabdeckung aus Holz u.v.m.

Die Kabine wurde bisher auf einem Nissan-Navara Doppelkabiner und nur im Sommer genutzt. Ist zur Zeit noch aufgesattelt und kann gegen Unkostenerstattung gebracht werden.

Gute Nachrichten:

Hallo Jürgen,
die Kabine habe ich heute verkauft! Das Inserat kann also "gelöscht" werden oder als "verkauft" markiert werden. Ich bedanke mich für das Einstellen der Anzeige. Gruß von Rolf
 


Wir erhielten eine Mail von Rolf und auch seine Geschichte vom Verkauf!

Wir reisen jetzt bei Offroadtouren nur mit dem 110er Defender. Der hat nur vorne Sitze und ist hinten zum Schlafen ausgebaut, aber nur provisorisch! Außenküche in Airlineschiene selbst gebaut, Foxwing an der Fahrerseite. Nach Schweden nehmen wir wahrscheinlich nun unseren Eriba mit. Dann aber hinter dem Navara V6!

Gruß von Rolf


Die Geschichte fing zu Pfingsten 2016 an in Belgien an der Semois, wo wir uns seit mehr als 25 Jahren (!) mit vielen Freunden zum Paddeln (Canadier, teilweise selbst gebaute Holzcanadier) treffen.

Dort auf dem Campground stellte ich dann fest, dass ich eigentlich zu alt und ungelenk für eine Wohnkabine dieser Art bin. Ihr wisst ja, abends nach oben zum Schlafen und dann nachts noch ein- bis zweimal runter zum Pi....., je nachdem wieviel man vorher am Lagerfeuer getrunken hat ...

Da unfallbedingt mein rechtes Bein auch nicht mehr so will wie ich es gerne hätte, klappte das mit dem rein und raus / oben überhaupt nicht mehr. Deshalb entschlossen wir uns dort, die eigentlich sehr solide und schöne Wohnkabine der Firma X-Vision-X wieder zu verkaufen. Dabei hatten wir früher auch schon zweimal Wohnkabinen dieser Art gefahren (Knaus-Explorer). Aber das ist mehr als 20 Jahre her!

Gepackt für den großen Umzug ...Die Explorer Kabine hatten wir damals über den Bazar des Explorer Magazins erworben und deshalb habe ich auch die X-Vision-X dort wieder zum Verkauf eingestellt. Die ersten Anfragen waren sehr ernüchternd, da die Interessenten entweder in Raten zahlen wollten oder vor dem Kauf noch ihren eigenen Wohnwagen verkaufen mussten oder aber irgend etwas anderes am Pickup oder der Kabine nicht passte ...

Einer der ersten ernsthaften Interessenten war dann eine glatte "Nullnummer": Nach Recherchen im Netz handelte es sich bei diesem vermutlich um einen schon bekannten Betrüger, der uns mit "Paypal Scam" übers Ohr hauen wollte. Also habe ich in diesem Fall erst gar nicht mehr geantwortet ...

Da die Kabine noch auf dem Navara aufgesattelt war, hatte ich mich entschlossen, sie "frei Haus" anzuliefern, das war dann im Kaufpreis enthalten. Ich hatte dabei an Regionen in Deutschland/Holland/Belgien/Luxemburg gedacht und mir ansonsten gar keine Gedanken mehr darüber gemacht.

Die erste wirklich ernsthafte Anfrage war dann aber eine in Englisch aus Schweden (!): Nach Bekanntgabe einiger Details
und Mithilfe der Firma X-Vision-X, die alle gewünschten Maße nach Schweden übermittelte (danke nochmals an Markus), waren wir uns dann auch schnell über den Preis einig. Wir mussten die Kabine also nach Schweden bringen, genauer gesagt nach Stockholm, das waren von uns zu Hause aus rund 1.500 km einfache Fahrt ...

Da die Schweden nicht zur Eurozone gehören, war es dem Käufer lieber (und mir auch), den Gesamtbetrag vorab per Überweisung zu zahlen. Und nachdem das Geld in kompletter Höhe schließlich Anfang Juli 2016 auf unserem Konto war, entschlossen wir uns, sofort loszufahren.

Vorher mussten allerdings noch die 4 Rico-Titanstützen der Kabine hinten ins Fahrzeug und die Heckklappe des Navaras in die Kabine gepackt werden, damit wir mit dieser die Rückfahrt antreten konnten. Anschließend noch etwas zum Essen und Trinken eingepackt und am nächsten Morgen ging es los um 3:30 Uhr ab Schwalmtal: Wegen des Ferienbeginns wollten wir besonders früh starten ...

Zügig und ohne Staus ging es voran, so dass gegen 9:00 Uhr ein Tankstopp und eine Frühstückspause eingelegt werden konnte. Nach 565 km mehr auf dem Tacho erreichten wir zu diesem Zweck schließlich unser Lieblingsrestaurant Odins Haddeby bei Schleswig.

Am Lieblingsrestaurant ... Über Storebaelt und Öresund ...

Von dort aus ging es anschließend weiter Richtung Dänemark: Eine halbe Stunde später passierten wir die deutsch/dänische Grenze und fuhren schließlich über die Brücken vom Storebaelt und Öresund gen Schweden

Am Nachmittag erreichten wir schwedisches Festland und gegen 14:30 Uhr fuhren wir in "Smaland" ein. Ein zweiter Tankstopp samt Snack war nach weiteren 640 km fällig und wir machten uns nun auf Richtung Stockholm.

Kurz nach 19 Uhr erreichten wir schließlich den Campingplatz Flottsbro kurz vor Stockholm und mieteten uns dort eine kleine Hütte für die kommende Nacht. Weil wir unbedingt noch am heutigen Abend die Kabine an den neuen Besitzer übergeben wollten einschließlich Einweisung, Übergabe der Papiere und Schlüssel usw., wussten wir nicht, wie spät es heute werden könnte.  

Beachtliche Verkaufsstrecke ... ;-) Der neue Besitzer wartet schon ...

Vom Campingplatz aus brachen wir auf zum neuen Besitzer und trafen dort gegen 20:00 Uhr ein - Gesamtstrecke für die Hinfahrt: rund 1.584 km ...

Als wir ankamen, war der glückliche neue Besitzer der Kabine gerade dabei, in seinem Ford-Ranger eine Luftfederung einzubauen. Nach der herzlichen Begrüßung durch die gesamte vierköpfige Familie sattelten wir als erstes die Kabine ab, gefolgt von Einweisung und Montage der Heckklappe am Navara.

Ein schnelles Abschiedsbild zum Schluss ...Danach wurden wir zu Kaffee und Kuchen im Haus eingeladen: Es war alles sehr freundlich und richtig toll. Vor Abfahrt war noch ein schnelles Foto vom alten und neuen Besitzer der Kabine fällig und weiter ging es dann spätabends zu unserer Hütte auf dem Campingplatz.

Nach tiefem Schlaf erwachten wir am nächsten Morgen bei strahlendem Sonnenschein, was zum Frühstück vor der Hütte einlud. Gegen 9:00 Uhr hieß es schließlich wieder aufbrechen Richtung "Heimat": Den ersten Tankstopp legten wir in Skillingaryd/Schweden ein, beim zweiten waren wir wieder in Schleswig angekommen. Hier schlugen wir unser Zelt auf dem Wikingercampingplatz Haithabu in Haddeby auf - der erstaunlicherweise direkt neben unserem Lieblingsrestaurant liegt ...

Der Abend verging wie im Flug im Biergarten vom "Odin" und wir zogen uns in unsere benachbarte Schlafstätte zurück.

Hüttenfrühstück bei strahlendem Sonnenschein ... ... und Zelten fast in Odin´s Garten ... ;-))

Nach einem leckeren Frühstück auf "Odin´s Terrasse" verließen wir Schleswig und machten uns auf den direkten Weg nach Hause, wo wir gegen 15:30 Uhr ohne Pannen wieder eintrafen.

Ein anstrengendes, aber sehr schönes Wochenende war damit vorbei: Wenn wir es nochmal tun müssten, dann würden wir es sofort wieder machen, alleine schon wegen der liebenswerten Familie in Schweden, die wir dort kennenlernen konnten ...