Euro-Tour: Finnland

Finnland:

Bei Nuorgam, am
"nördlichsten Punkt der EU"

N70°05.31´ E027°57.64´

 

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#2: ... Karte vom Zielort muss sein!
#3: Noch 2.442 km bis nach Hause ...
#4: ... am nördlichsten Punkt der EU
#5: Wunderschönes Blockhaus - leider nicht von innen zu bewundern
#6: Manchmal sind mehr Rentiere als Autos auf der Straße ...
#7: Erstmals: Vollständiger finnischer Münzsatz ...
#8: ... und das sogar von hinten! :-))

 


#1: Nördlichste EU Kneipe in Nuorgam(Bericht von Hermann Grebner)

23.07.2005 -- Dieses Jahr bin ich bereits das vierte Mal in Folge auf Entdeckungsreise zu noch unbesuchten Schnittpunkten von Breiten- und Längengraden im Rahmen des DCP (Degree Confluence Projects): Nun also auch in Skandinavien! 

Schweden war ja schon vor zwei Jahren komplett und Finnland bereits im letzten Jahr: Also kam für mich dieses Mal nur noch Norwegen in Frage. Es ist halt der besondere Reiz, der diese geographische Dokumentation so interessant macht: An einem Schnittpunkt der Erstbesucher zu sein ... 

Diesmal in der Mitte Norwegens also ein Erstbesuch und auch auf dem 70ten Breitengrad gibt es noch einige offene Punkte, die ich versuchen möchte, zu erreichen.

Am Ende meiner Langstreckentour sind es dann schließlich insgesamt 5 (!) "Confluences" geworden: Vier davon erfolgreiche Erstbesuche. Und die beiden östlichen auf dem 70ten Breitengrad waren nicht ganz ohne Risiko: Hier trifft er wohl diesmal voll zu, der Begriff  "Abenteuerurlaub" ...

Bei der Rückfahrt von Norwegen über Finnland nach Schweden im Vorjahr hatte ich in Inari einen kleinen Laden entdeckt, der die nicht nur von mir lange gesuchten Ein- und Zwei-Cent Euromünzen anbot. Wer konnte da noch widerstehen! Allerdings: Kaufpreis dieser Cent-Münzen ein Euro (!) das Stück. Alle anderen Münzen konnte man dagegen (unter Aufsicht!) im Verhältnis 1:1 umtauschen: So hatte ich nun endlich einige finnische Komplettsätze von Euromünzen ergattert ...  

Und einer davon ist dieses Jahr nun wieder dabei: Die Grenze zwischen Norwegen und Finnland passiere ich zwischen Polmak und Nuorgam. Und gleich hinter dem Grenzzaun auf der linken Seite ist das kleine blaue Steindenkmal zu sehen mit der Aufschrift: "Nördlichster Punkt der EU" - ein wahrlich passender Platz, um  hier nun den kompletten finnischen Euro-Münzsatz zu fotografieren!

Die geografischen Koordinaten werden ebenfalls auf der Tafel angegeben. Was mir dabei auffällt: Auch hier wird auf- und abgerundet, wie üblich bei finnischen Rechnungen aller Art ...

Mein GPS-Gerät zeigt mir an, dass ich von hier aus noch 2.442 km Luftlinie bis nach Hause habe - es werden sicher noch ein paar mehr werden, und rund 5.000 km habe ich nun schon hinter mir. Ein paar hundert Meter weiter fahre ich schließlich am Samstagabend durch Nuorgam. Hier ist natürlich alles das Nördlichste der EU: Vom Supermarkt über die Tankstelle, Polizei, Kirche, und auch die Schule. Alles geschlossen, nur die Kneipe ist noch offen: Also gönne ich mir seit langem einmal wieder ein kühles halbes Bier (0,5l), und das in der nördlichsten Kneipe der EU zum Preis von 4 Euro und 50 Cent. Das nördlichste Bier der EU rinnt durch meine durstige Kehle - welch ein erhabener Moment!

Ein durchaus schönes Gefühl, wieder einmal etwas mit einer gewohnten Währung bezahlen zu können: Hat man doch ansonsten bei einer Skandinavien-Rundreise immer noch 3 verschiedene Kronensorten im Geldbeutel. 

Vor fast genau 3 Jahren hatte ich von Nuorgam ausgehend den etwas südlich gelegenen Schnittpunkt 70°N 28°E besucht: Der einzige auf dem 70ten Breitengrad, der sich in Finnland befindet und der damit auch den nördlichsten der EU darstellt. Eine auch damals abenteuerliche Tour mit dem kleinsten Ein-Personen-Katamaran der Welt, wie ich hier einmal ganz überzeugt behaupten möchte. Einen Ausdruck dieses  DCP-Beitrages hatte ich dabei und gab sie der Bedienung der Kneipe mit der Bitte, diesen an die Lehrerin der Schule weiterzuleiten. Die Idee von mir dabei war, dass der Bericht vielleicht im Geografieunterricht der Schule verwendet werden könnte und damit nicht nur als Doku-Eintrag im Internet veröffentlicht ist ...

Nun geht es noch ein paar Kilometer weiter nach Utsjoki, dort folgt eine Übernachtung und am Sonntag fahre ich bereits wieder auf der E75 in Richtung Süden nach Tornio: Ich durchquere dabei das nördliche finnische Rentierzuchtgebiet -  Lappland pur - mit viel Wald und schönen finnischen Blockhäusern rechts und links - und den Rentieren natürlich mitten auf der Straße ...


Anm. der Red.: Die oben erwähnten Touren zu den norwegischen Confluences wurden wie schon bereits Hermann Grebners Eurotour Luxemburg beim DCP (Degree Confluence Project) dokumentiert. Wir gratulieren zu den Erstbesuchen!
      

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#1: Nördlichste EU Kneipe in Nuorgam
#2: ... Karte vom Zielort muss sein!
#3: Noch 2.442 km bis nach Hause ...
#4: ... am nördlichsten Punkt der EU
#5: Wunderschönes Blockhaus - leider nicht von innen zu bewundern
#6: Manchmal sind mehr Rentiere als Autos auf der Straße ...
#7: Erstmals: Vollständiger finnischer Münzsatz ...
#8: ... und das sogar von hinten!