Euro-Tour: Deutschland

Deutschland:

Dreiländereck
Bayern/Hessen/Thüringen
Am schwarzen Moor

N50°30,99´ E010° 02,48´

 

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#2: ... Karte vom Zielort muss sein!
#3: Auf Bayerisch-Hessischer Seite: mit Blick nach Thüringen ...
#4: Noch nie so dicht dran: Die gemeinsame Währung an 3 Bundesländern!
#5: Blick nach Thüringen: Gras im Vordergrund - ehemalige Grenzraum-Linie
#6: Beim Rückweg entdeckt: Noch ein Grenzpunkt ...
#7: Überreste: Eingangstor Reichsarbeitslager und Schwarzes Moor
#8: Tierische Bewirtschaftung der Hochröhn ...
#9: Noch erhaltener Grenzturm
#10: In jeder Richtung: Unternehmungsmöglichkeiten
#11: Gut bekannt: Deutsche Euro-Münzen von vorn ...
#12: Und mal wieder: Deutsche Euro-Münzen von hinten!


#1: Dreiländereck - Grenzstein (Foto von Thüringer Seite aus)(Bericht von Hermann Grebner)

18.09.2005: Wahltag -- Eine Euro-Tour im Heimatland? Wo könnte man wohl dies am besten mit einem geografischen Bezug realisieren? So oder ähnlich waren meine Überlegungen schon lange vor diesem "Wahltag" gewesen ...

Alle Schnittpunkte von Breiten- und Längengraden in Deutschland sind ja schon seit Jahren mehrfach besucht worden, und einfach auf den nächst höheren Berg zu steigen für die Dokumentation war auch nicht so meine Vorstellung. Doch dann hörte ich im Radio etwas von einer "richtungsweisenden Wahlentscheidung" - und das war dann auch die Idee für meine aktuelle Euro-Tour. 

Also los zum nächsten Dreiländer Grenzstein, der den Schnittpunkt von 3 verschiedenen Grenzlinien und Richtungen symbolisiert. Mehrere dieser Dreiländerecken sind auch in Bayern zu finden: Um nicht Hunderte von km an diesem schönen Sonntag zu fahren, entschloss ich mich, einen der nächstgelegenen Dreiländer-Grenzsteine zu suchen. Laut Karte musste er sich irgendwo in der Nähe von Fladungen am so genannten Schwarzen Moor befinden. 

Nach rund 90 Minuten Fahrzeit erreiche ich 36 km hinter Fulda den Parkplatz am Schwarzen Moor. Die Hochröhnstraße und das ganze umliegende Gebiet gehört zum Biosphärenreservat "Lange Röhn". Und nur hier in diesem Parkareal ist es gestattet, zu parken. Zur Zeit sind hier einige neue Gebäude im Rohbau fertig gestellt: Es soll ein Informationszentrum für das schwarze und rote Moor, über das Biosphärenreservat und die ehemalige deutsch-deutsche Grenze werden. 

An der bisherigen Infotafel versuche ich nun den Grenzpunkt zu finden, was mir allerdings nicht gelingt. Auch an den vielen Richtungsschildern, die auf verschiedene Rundwanderwege und auch Mountain Bike Strecken hinweisen, kann ich nichts finden. Also fragen! Ein älteres Ehepaar, das sich gerade mit einem Nationalparkwart ("Ranger" ) unterhielt, erschien mir genau richtig. Die müssten es eigentlich wissen! Alle drei erklären mir, dass ich dem Weg mit dem grünen Tropfensymbol in Richtung Seiferts folgen solle, und nach ca. 2,5 km wäre ich dann am Dreiländer-Grenzstein. Vielen Dank an die drei freundlichen Personen!

Die Fototasche mit Stativ dabei, das GPS-Gerät eingeschaltet und los geht's auf Grenzstein-Suchwanderung, hinauf auf knapp 800 Meter Höhe in südwestlicher Richtung. Zunächst führt der Weg rund 1 km der Hochröhnstraße entlang, dann biegt er nach rechts ab durch ein kurzes Waldstück und führt auf etwas offeneres Gelände. 

Nach ca. 30 Minuten Fußweg stehe ich dann vor diesem historischen und geschichtlichen Stück Sandstein mit der Jahreszahl 1862, das ca. 20 x 30 x 40 cm misst. Der Grenzpunkt selbst erscheint als Loch im Stein mit drei eingravierten Linien, die die letzten cm Grenzlinie der drei Bundesländer Bayern, Hessen und Thüringen symbolisieren. Darüber ist ein Tripod aus Holzstangen angebracht mit einer Fahne und der Aufschrift "Sechs Landkreise / Drei Bundesländer / Ein Ziel". Daneben befindet sich ein Wegweiser mit den Richtungen der drei Bundesländer. Wahrscheinlich war die Europäische Währung heute noch nie so nah an drei verschiedenen Bundesländern!

Nach den Fotos aller 8 deutschen Euro-Münzen erlaube ich mir den Spaß, mit dem einen Bein in Bayern und dem anderen Bein in Hessen stehend, mit dem Fernglas herüber nach Thüringen zu blicken. Für diese Aktion hätte man mich noch vor 15 Jahren vermutlich verhaftet - oder zumindest von der östlichen Seite her fotografiert.

Beim Rückweg zum Parkplatz entdecke ich am Weg erneut eine Grenzpunktmarkierung aus Metall in der Größe 10 x 10 cm. Dies bestätigt mir nun meinen Verdacht, dass die relativ offene Fläche auf der linken Seite der ehemalige Grenzverlauf sein müsse und der Weg vom Parkplatz zum Dreiländereck, den ich gerade wieder zurück gehe, eigentlich ein ehemaliger Grenzkontrollweg auf bayerischer Seite war. Ich wandere also auf einem Weg jüngster deutscher Geschichte ... 

Wieder am Parkplatz angekommen, der trotz des heutigen Wahlsonntags mittlerweile rappelvoll ist, leiste ich mir am Würstchenstand eine Thüringer Bratwurst für (kurz vorher Grenzpunkt fotografierte) 1,70 EUR. 

Der eigentliche Eingang zum Schwarzen Moor befindet sich auf der anderen Straßenseite des Parkplatzes, ebenfalls ein steinernes Tor, das den Eingang eines Reichsarbeitslagers der Hochröhn symbolisiert: Deutsche Geschichte vor 65 Jahren. 

Ein Sonntag allein ist hier also viel zu wenig, um all die vielen Möglichkeiten zu nutzen, die sich hier im Biosphärenreservat des Schwarzen Moors ergeben. Verschiedene Rundwanderwege, Strecken für Mountain-Bike Fahrer, Grenzlinienwanderungen, Grenzturmbesuche, Dreiländereck, Reichsarbeitslager, Schwarzes Moor - und das alles mit einem historischen und geschichtlichen Hintergrund; noch dazu bei schönem Wetter und einer herrlichen Weitsicht, malerisch zwischen 750 - 800 Metern Meereshöhe gelegen.

Nachtrag: Ein weiterer Dreiländereck-Besuch von Hermann Grebner erfolgte an der Grenze von Norwegen / Schweden / Finnland und wurde beim DCP (Degree Confluence Project) als Erstbesuch am höchst gelegensten Confluence Finnlands (N 69° E021°) dokumentiert!
   

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#1: Dreiländereck - Grenzstein (Foto von Thüringer Seite aus)
#2: ... Karte vom Zielort muss sein!
#3: Auf Bayerisch-Hessischer Seite: mit Blick nach Thüringen ...
#4: Noch nie so dicht dran: Die gemeinsame Währung an 3 Bundesländern!
#5: Blick nach Thüringen: Gras im Vordergrund - ehemalige Grenzraum-Linie
#6: Beim Rückweg entdeckt: Noch ein Grenzpunkt ...
#7: Überreste: Eingangstor Reichsarbeitslager und Schwarzes Moor
#8: Tierische Bewirtschaftung der Hochröhn ...
#9: Noch erhaltener Grenzturm
#10: In jeder Richtung: Unternehmungsmöglichkeiten
#11: Gut bekannt: Deutsche Euro-Münzen von vorn ...
#12: Und mal wieder: Deutsche Euro-Münzen von hinten!