Schlangen für jeden Geschmack


Die Schlange hat sich bei uns als einer der zuverlässigsten Allround-Drachen bewährt. Selbst bei Windstärke 6 macht sie noch eine gute Figur und ist auch bei lauen Lüftchen meist nicht zickig, sondern fliegt und fliegt und fliegt.
Was brauchen wir für eine Schlange:

  • Spinnaker ca. 103 cm breit
  • 2 Ösen mit Durchmesser 1 cm
  • etwas Schnur für die Waage
  • 1 Alu-Ring für die Waage
  • GFK-Stab eventuell 2 Verbinder, wenn der Stab geteilt werden soll
  • Ramin-Rundstab oder GFK-Rohr
  • 2 Stabendkappen für den GFK-Stab
  • 2 Stabendkappen für den senkrechten Stab
  • Garn
  • 10 cm Draconband (3 cm breit)

Das Bauen ist kein Hexenwerk und auch Anfänger können sich mit unserer Bauanleitung ruhig dran wagen.
Zuerst ist jedoch die wichtigste aller Fragen zu klären:

Die Länge

Wir empfehlen eine Länge zwischen 10m und 45m. Unter 10m ist die Schlange mehr ein Würmchen und bei über 45m muss man nach dem Flug eine Menge Spinnaker geduldig zusammenlegen.

Als nächstes ist zu klären:

Die Farben

Unsere Schlange wird aus Segmenten mit ca. 1m zusammengenäht, so dass nach jedem Meter die Farbe wechseln kann. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Der Zuschnitt

Alle Segmente für den Schlangenschwanz haben den gleichen Aufbau (Bild 1, alle Angaben inkl. 1,5 cm Nahtzugabe), die untere Kante des Segments ist immer 2 cm schmaler als die obere Kante.

Das Ende der Schlange sollte 6 cm breit sein. Bei einer 30m-Schlange ist das erste Segment (hinter dem Kopf) an der oberen Kante folglich 66 cm, bei einer 15m-Schlange 36 cm breit. Wem das alles zu kompliziert ist, der kann ab sofort unseren Schlangen-Rechner benutzen!

Zugeschnitten werden die Segmente quer zur Laufrichtung des Spinnakers (siehe Bild 2).

 
Bei mehreren Farben muss man die Farbanteile entsprechend berücksichtigen.

Beispiel 10m-Schlange mit 2-farbigen Zebralook (weiß/schwarz) und rotem Kopf:

 

Spinnaker weiß: 80 cm
Spinnaker schwarz: 80 cm
Spinnaker rot: 34 cm

Das Gestänge und die Waage

Der Kopf der Schlange wird durch 2 Stäbe gefestigt (siehe Bild 4).
Aussen herum benutzen wir einen biegsamen GFK-Stab. Für den senkrechten Stab benutzen wir Ramin oder GFK. Unsere Empfehlung für die Dicke und Beschaffenheit der Stäbe kann man aus folgender Tabelle entnehmen: 

Länge der SchlangeDurchmesser GFK-StabStärke senkrechter Stab
10 m - 14 m2 mm6 mm Ramin
15 m - 20 m3 mm8 mm Ramin
21 m - 25 m4 mm6 mm GFK
26 m - 45 m5 mm8 mm GFK

Muss der biegsame GFK-Stab geteilt werden, so wird dieser in mindestens 3 Teile geschnitten. Der mittlere Teil ist so lang wie die Hälfte des gesamten Stabes, die Länge der beiden anderen Teile beträgt jeweils ein Viertel der Länge  (siehe Bild 4, Doppellinien). Diese asymmetrischen Längen bewirken, dass auf die Verbinder möglichst wenig Druck ausgeübt wird.
Die Länge des senkrechten Stabes beträgt die Strecke d in Bild 3. Der biegsame GFK-Stab ist ungefähr doppelt so lang.

Die Waage wird aus Drachenschnur gefertigt (siehe Bild 5) und deren Länge berechnet sich wie folgt:
(Länge a) * 2  in cm.

Das Fertigstellen

Alle Segmente und der Kopf werden mit doppelter Kappnaht aneinander genäht. Anschließend wird am Kopf der Saum einfach umgenäht, so dass er als Tasche für den GFK-Stab dient. Am unteren Ende des Kopfes lässt man 5 cm offen zum Einführen des GFK-Stabes  (siehe Bild 5). Nun wird der Saum am Schwanz doppelt umgelegt und genäht. Das Ende des Schwanzes verstärken wir beidseitig mit 10 cm Dracon. Das hat den Vorteil, dass der Schwanz sich beim Fliegen nicht verknotet. Schlangen ohne Dacronende schaffen es an einem Flugtag leicht, die letzten 50 cm Spinnaker in einen gordischen Knoten zu verwandeln.

 Am Kopf werden auf der Rückseite nun Stabtaschen halb angenäht (siehe Bild 6, 1.), die Ösen eingeschlagen (Bild 6, 2.) und anschliessend werden die Stabtaschen zugenäht (Bild 6, 3.). Jetzt wird der GFK-Stab eingeführt. Die Waageschnur erhält 2 Schlaufen. Diese Schlaufen ziehen wir durch die Ösen und die Stabtasche auf die Rückseite der Schlange und legen sie um den eingesetzten senkrechten Stab (siehe Bild 7).

Mit einem Schlingknoten (siehe Bild 7) wird der Aluring befestigt. Nun kann es los gehen zum Jungfernflug.

Will die Schlange nicht steigen, fliegt sie instabil oder zieht sie wie ein Bär, dann kann man dies durch Verschieben des Aluringes regulieren. Die Richtung, in der der Aluring verschoben werden soll, ist in Bild 5 zu sehen.


© Text/Bilder 1999 Sixta Zerlauth