Herbst in Alaska: Zweiter Teil - Nabesna Road und Wrangell
St. Elias National Park
Im Wrangell St. Elias National Park waren wir bei unserem letzten Besuch in Alaska auch schon einmal, allerdings auf der Südseite der bis zu 5.000 m hohen Gebirgskette - auf der McCarthy Road, die zur Kennicott Copper Mine führt, einer ehemaligen Kupfermine. Dieses Mal wollen wir auf der Nordseite der Wrangell Mountains sozusagen das "Gegenstück" zur McCarthy Road, die Nabesna Road, befahren.
Während wir uns in Richtung Nabesna bewegen, sehen wir zu rechten die schneebedeckten Berge der Wrangell Mountains. Manchmal kreuzen wir mit unserem Ford-Pickup knöcheltiefe Bäche, die direkt über die Schotterstraße fließen - für unser Auto aber kein Problem. "Manchmal ist hier von der Straße nichts mehr zu sehen", erzählt Rick. "Während der Schneeschmelze im Frühjahr und bei starken Regenfällen wird die Schotterstraße einfach weggeschwemmt" ...
Schließlich kommen wir im kleinen Ort Nabesna an. Die Straße endet hier. Also stellen wir unser Auto ab, schultern die Rucksäcke mit Proviant und unserer Fotoausrüstung und wandern einen Weg bergauf. Am Ende erwartet uns eine schon lange verlassene Goldmine. Der Boden ist hier quecksilberverseucht. Früher nutzte man das giftige Quecksilber, um das Gold aus dem Gestein zu lösen. Viele Minenarbeiter sind daran erkrankt. Überall liegen rostige Tonnen und Werkzeuge herum. Schön zum fotografieren, aber eben alles quecksilberverseucht ...
Am Abend schlagen wir unser Zelt unter Bäumen auf. Am Lagerfeuer schlürfen wir unseren heißen Tee - diese Nacht wird wieder eisig kalt werden. Am Morgen liegt frischer Schnee auf den Bergspitzen, und die Schneefallgrenze ist ein Stück tiefer gerückt.
Als wir wieder in Anchorage sind, haben wir mehr als 2.900 km zurückgelegt: Dalton Highway, Fairbanks, Glennallen, Nabesna und zurück nach Anchorage, unserem Ausgangspunkt. Doch das soll noch lange nicht alles sein.
Rick hat nicht vergessen, dass er uns zeigen wollte, wo man Fische fangen kann. Für drei Tage fahren wir zu seiner "Cabin" in Willow, nicht weit von Anchorage entfernt. Seine Mutter und seine Großeltern haben hier früher gewohnt. Dort fischen wir den ganzen Tag und fangen Lachse und Regenbogenforellen. Mmmh, lecker!
© Text 2000 Debbie Siebert, Fotos Thorsten Ulonska
- Dritter Teil: Wandern im Denali National Park
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